Der mit insgesamt 330.000 Pfund dotierte Lush Prize ist der höchstdotierte Preis für Testverfahren ohne Tierversuche. Jährlich wird er in den fünf Kategorien Forschung, Ausbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Lobbyarbeit und Nachwuchsforscher verliehen. Bereits zum vierten Mal in Folge werden damit Projekte von AktivistInnen und WissenschaftlerInnen ausgezeichnet, die daran arbeiten, tierversuchsfreie Tests voranzutreiben und dadurch ein öffentliches Bewusstsein für tierfreie Methoden schaffen.
GewinnerInnen
Die diesjährigen GewinnerInnen vertreten 17 Projekte aus 9 Ländern – darunter waren gleich drei deutsche Projekte:
1. Antje Appelt-Menzel, Universitätsklinikum Würzburg
Die Pharmabiotechnologin konnte im Rahmen ihrer Doktorarbeit ein verbessertes menschliches In-vitro-Modell einer gesunden Blut-Hirn-Schranke entwickeln. Die Zellen, mit denen sie forscht sind sogenannte induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen). Diese Zellen sind aus ausgereiften menschlichen Körperzellen – zum Beispiel Hautzellen – und können wieder „zurückprogrammiert“ werden und haben damit wieder das Potential sich in alle möglichen Körperzellen weiterzuentwickeln. Diese Zellen eigenen sich auch als Labormodell für verschiedene Krankheiten, auch eine große Zahl an Substanzen kann an ihnen getestet werden und machen damit Tierversuche überflüssig.
Für die Erforschung und Entwicklung von Chemikalientests, die ohne Tierversuche auskommen und zudem präzisere Ergebnisse als diese liefern, wurden gleich zwei Projekte der Universität Konstanz ausgezeichnet:
2. Prof. Marcel Leist, Universität Konstanz / CAAT-Europa
Professor Marcel Leist erhielt den Lush Prize in der Kategorie „Forschung“. Seine Gruppe konzentriert sich auf die Entwicklung toxikologischer Testverfahren, die ebenfalls auf der Verwendung menschlicher Zellen basieren.
3. Giorgia Pallocca, Universität Konstanz
Die Doktorandin Giorgia Pallocca ist Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe von Professor Leist und wurde in der Kategorie „Nachwuchsforscher“ ausgezeichnet.
PETA International Science Consortium
Im vergangenen Jahr gewann das PETA International Science Consortium (PISC) den Lush Prize in der Kategorie Ausbildung. In diesem Jahr durfte Dr. Gilly Stoddart – stellvertretende Direktorin von PETAs International Science Consortium und Leiterin der Wissenschaftsabteilung bei PETA UK – neben namenhaften anderen WissenschaftlerInnen Teil der Lush-Jury sein.
Mehr über die Arbeit von PISC erfahrt ihr hier.