
Valentin kam aus dem Meer in ein Einkaufzentrum in Kiew, von dort wurde er nach Stralsund ins Ozeaneum eingeflogen und sollte hier Niki, einer Sandtigerfrau, Gesellschaft leisten. Doch leider starb Valentin bereits nach 14 Tagen im Fischbecken. Der 110 Kilo schwere Hai verweigerte die Nahrung. Eine Obduktion ergab, dass das Tier an einer Magen-Darm-Infektion und einem Leberschaden – vermutlich ausgelöst durch eine Angelschnur im Darm – gestorben ist.
Vermutlich war dies nicht der einzige Grund. Ein solch trauriges und stressiges Leben ist Valentin sicher auch auf den Magen geschlagen und hat ihm den Lebensmut genommen. Besser man stellt sich gar nicht erst vor, wie der Sandtigerhai im Ozean gefangen und in ein Einkaufszentrum gebracht wurde, wo er in einem Minibecken herumschwimmen musste. Selbst wenn er in Stralsund viel mehr Platz hatte als in Kiew, so war der Transport mit enormem Stress verbunden: Valentin wurde bei seiner Ankunft in Stralsund von einem 80 Tonnen schweren Kran auf die Dachterrasse des Meeresmuseums gehoben und dort von elf Mitarbeitern in sein Becken getragen.
Valentin ist nur einer von vielen Millionen Fischen, die jedes Jahr aus dem Meer gefangen und in Glaskästen importiert werden. Ein Meeresmuseum sollte es sich zur Aufgabe machen, für das Leben im Meer Sorge zu tragen, statt Meerestiere in Glaskästen zu sperren. Bitte kaufe keine Eintrittskarte in Einrichtungen, die Tiere ihrer Heimat entreißen.
Übrigens: Aufgrund der Ähnlichkeit wird der Sandtigerhai häufig mit dem für Menschen gefährlichen Tigerhai verwechselt, er ist jedoch ein sehr friedlicher Artgenosse.